Digitale Lernwerkstatt: „Ich kann durch das Projekt meinen Uni-Abschluss machen!“

2. März 2023 von w.ulrich

Oksana Svarnyk ist 21 Jahre alt und vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet. Sie ist Teilnehmerin der „Digitalen Lernwerkstatt für Geflüchtete im ländlichen Raum“ in Eckernförde. Derzeit nutzt sie einen der Leihlaptops für die Weiterführung ihres Studiums und nimmt regelmäßig am Präsenzkurs teil.

Das Projekt findet in Kooperation mit dem Familienzentrum Eckernförde der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Borby e.V. und der Migrationsberatung Schleswig-Holstein statt. Es wird durch die Fördermittel von Aktion Deutschland hilft, sowie den Kreis Rendsburg-Eckernförde unterstützt.

Woher kommst du? Wie alt bist du?
Oksana: Ich komme aus der Ukraine, aus Kiew. Dort wurde ich vor 21 Jahren geboren. Dort bin ich zur Schule gegangen und habe danach an der Uni studiert.

Was studierts du?
Oksana: Ich studiere an der „Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew“.  Zurzeit bin ich im vierten Semester. Mein Ziel ist der Bachelor-Abschluss. Nebenbei studiere ich noch an der „Odesska Jura-Akademie“. Dort befinde ich mich im zweiten Semester und möchte auch hier meinen Bachelor-Abschluss schaffen.

Wann bist du nach Deutschland gekommen?
Oksana: Ich bin mit meiner Mutter im April 2022 nach Deutschland gekommen. Mein Vater musste in Kiew bleiben. Mein Bruder ist Schauspieler und arbeitet zurzeit in Italien.

Wie bist du zu UTS gekommen?
Oksana: Meine Mutter und ich haben einen EOK-Kurs im Mai 2022 besucht, daneben wurden wir von der Migrationsberatungsstelle in Eckernförde (MBSH) betreut. Die Migrationsberaterin, Katja Gratschow, informierte mich über die Angebote der Lernwerkstatt und die Möglichkeit dort einen Laptop für mein Studium auszuleihen. Seit Oktober nehme ich bereits an dem Projekt teil. Ich kann dadurch mein ukrainisches Online-Studium weitermachen.

Möchtest du in Deutschland bleiben? Hast du hier Ziele, die du unbedingt erreichen möchtest?
Oksana: Ich bin Deutschland und insbesondere den Menschen in Eckernförde für die Aufnahme sehr dankbar, möchte aber am liebsten wieder zurück nach Hause. Ich liebe mein Land und sobald der Krieg vorbei ist und die allgemeine Situation sich stabilisiert, möchte ich zurückkehren. Mein Ziel hier ist es, so gut wie möglich die deutsche Sprache lernen. Derzeit besuche ich einen Integrationskurs. Ich habe auch vor mein Studium in der Ukraine im Online-Format so weit wie möglich fertig machen.

Ich möchte den Menschen hier vor Ort zeigen was die Ukraine ausmacht und was meine Heimat für mich bedeutet. Ich möchte meinen deutschen Bekannten und Freunden die ukrainische Kultur und das Leben dort zeigen.

Was machst du bei der Lernwerkstatt? Wie wird dir geholfen?
Oksana: Erstmal herrscht dort eine sehr freundliche Atmosphäre. Die Kursleiterin ist hilfsbereit. Immer gibt es was Kleines zu Essen und Trinken, wie beispielsweise Kaffee und Kuchen. Ich finde, es ist sehr nett gemacht. In dem Projekt habe ich ständig tolle Gesprächspartner:innen mit ähnlichen Fluchterfahrungen und Situationen. Solche Gespräche helfen mir sehr, mich psychosozial zu entlasten. Im Projekt habe ich Hilfe in Form der Aufklärung und Unterstützung zu verschiedensten Themen, wie beispielsweise Deutsche Bahn, Wohnungssuche und Schulsystem erhalten. Auch bei Unterlagen wurde mir bei Fragen geholfen. Viel üben wir auch gemeinsam Deutsch und können unsere Fragen bei Verständnisproblemen stellen. Ich bin sehr gerne dort!

Wir sind froh Oksana auf ihrem Weg zum Abschluss unterstützen zu dürfen und freuen uns sie weiterhin zu begleiten.

Falls ihr Euch in einer ähnlichen Situation wie Oksana befindet, dann meldet Euch gerne bei lws.info@utsev.de. Für weitere Informationen schaut auch auf unserer Projektwebsite vorbei: lws.utsev.info!